Sprachentwicklungsverzögerungen bei Kindern zeigen ein vielfältiges Erscheinungsbild. Eine Sprachentwicklungsverzögerung liegt vor, wenn die folgenden 4 Auffälligkeiten gemeinsam auftreten: Sprachverständnisstörung, Dyslalie, eingeschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus. Die Störungen können in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark ausgeprägt sein und der Sprachentwicklungsrückstand beträgt mindestens 6 Monate.

Sprachentwicklungsverzögerungen ziehen sehr häufig unterschiedliche Störungen in anderen Entwicklungsbereichen nach sich, die sich nachteilig auf die Persönlichkeitsentwicklung und sogar auf die Schul- und Berufslaufbahn Ihres Kindes auswirken können. Dazu gehören u.a. Veränderungen im Verhalten (z.B. Rückzug, Aggression), motorische Unruhe und Konzentrationsstörungen oder Lernstörungen. Eine Lese-Rechtschreib-Störung tritt nicht nur als eigenständige Störung auf, sondern ist häufig Folge einer Sprachentwicklungsstörung.

Die Ursachen einer Sprachentwicklungsverzögerung sind sehr vielschichtig. Mögliche Ursachen können allgemeine Entwicklungsverzögerungen oder -behinderungen, Hörstörungen, genetisch bedingten Krankheiten (z.B. Down-Syndrom) oder neurologische Schädigungen sein.

Erste Anzeichen für Sprachentwicklungsverzögerungen sind beispielsweise eine verspätet einsetzende Lautsprache ( als ‚Late -Talker‘ werden Kinder bezeichnet, die mit 2 Jahren noch keinen aktiven Wortschatz von 50 Wörtern und mit 3 Jahren einen geringeren Wortschatz als 100 Wörtern aufweisen), ein eingeschränktes Sprachverständniss oder eine verzögert ablaufende grammatikalische Entwicklung (z.B. wenn ein etwa zweijähriges Kind noch keine 2-Wort-Äußerungen bildet).

Die Diagnose von Sprachentwicklungsverzögerungen erfolgt mittels informeller und standadisierter Testverfahren mit deren Hilfe der individuelle Sprachstand ermittelt wird und darauf aufbauend ein Behandlungsplan erstellt wird.

Zur Behandlung von Störungen der Sprachentwicklung greifen wir je nach Störungsschwerpunkt und Entwicklungsalter auf verschiedene aktuelle erprobte Therapiekonzepte zurück und wählen daraus je nach individuellem Störungsprofil geeignete störungsspezifische und altersgerechte Elemente, Übungen und Therapietechniken aus.