Was Ihr Kind schon äußern kann
Durch Bewegungen der Mundmuskulatur (Lippen, Wangen und Zunge) entstehen neue Laute, die den Konsonanten (Mitlauten) der Muttersprache immer mehr ähneln. Das Kind beginnt die verschiedenen Laute zu verbinden und erste Silben zu bilden.
Dabei produziert es keine Einzelsilben, sondern reiht die Silben kettenartig aneinander (sogenannte 2. Lallphase).
Die Silbenketten werden in Tonhöhe oder Lautstärke variiert, und so entsteht manchmal ein flüssiges Erzählen, das wie eine eigene Sprache klingt. Das Kind spielt mit den Lippen- und Zungenbewegungen und hört sich dabei selbst zu. Möglicherweise hat es die Pause zwischen dem Gurren und der 2. Lallphase gebraucht, um den Zusammenhang zwischen den eigenen Bewegungen und den Höreindrücken zu entdecken.

Was Ihr Kind schon verstehen kann
Der Blickkontakt ist schon lange ein Zeichen für die wechselseitige Aufmerksamkeit füreinander. Dabei hat Ihr Kind immer mehr auf den Gesichtsausdruck geachtet und ‚versteht‘ jetzt die Gesichtszüge seines Gegenübers, d.h. es unterscheidet freundliche Gesichter von verärgerten oder skeptischen Gesichtszügen. Dabei bringt es den Ausdruck des Gesichts mit dem Ausdruck des Tonfalls in Verbindung. Es unterscheidet auch vertraute von fremden Gesichtern. Ein ‚Fremder‘ (das kann in diesem Alter jede Person sein, mit der sich das Kind nicht vertraut fühlt) muss jetzt in gebührendem Abstand eine Zeitlang um die Zuneigung des Kindes werben, ehe es sich ein Lächeln entlocken lässt. Gesichtsausdruck, Stimmklang und Sprechweise sind die Kanäle, die der Gesprächspartner hat, um das Kind freundlich und wohlgesonnen zu stimmen.

Sprache lernen … im Gespräch
Bisher hat sich Ihr Kind hauptsächlich für Sie und die Hauptbezugspersonen interessiert. Inzwischen hat sich das Greifen soweit entwickelt, dass Gegenstände zwischen den Händen gedreht und gewendet werden können. Damit erweitert sich das Interesse des Kindes auf Gegenstände und Spielzeug. Auch die Verarbeitung von Sehreizen ist inzwischen darauf vorbereitet, dass das Kind sich der weiteren Umgebung zuwenden kann. Das beginnende Sitzen ermöglicht einen neuen Blickwinkel. Unbewusst stellen sich die Eltern darauf ein. Bisher haben Sie Ihr Kind so gehalten, dass Sie leicht Blickkontakt aufnehmen konnten. Jetzt tragen Sie Ihr Kind häufiger mit dem Rücken zu sich, so dass es ‚in die Welt‘ schauen kann. Dabei nehmen die Kommentare zu, die sich auf das beziehen, womit sich das Kind beschäftigt. Eltern bringen die neuen Erfahrungen des Kindes mit Wörtern in Verbindung. Das Kind wird immer vertrauter mit seiner Umgebung. Die Wörter gehören dazu, ohne dass die einzelnen Wörter schon verstanden werden.